Wir wanderten durch die Obstgärten nach Zagora. Dort wuchsen Kiwi- Birnen- Äpfel- und Zwetschgenbäume. Auch Brombeeren ernährten uns auf unserem Weg.
Als wir in dem Meerstädtchen Chorefto ankamen, warfen sich Robert, Zach und Ich in das Meer, während Topolino und Christian schliefen.
Nach einem Tag Rast, ging es die Ostküste Richtung Süden bergauf. Zwei Orte weiter verlies uns am nächsten Tag nach einem heftigen Regenschauer Topolino, da er in Wien arbeiten musste.
Wir waren jetzt nur noch zu viert, aber das machte uns nichts aus. Munter wanderten wir die Küste bis Lambinoú. In den nächsten Tagen ging es über Argalasti nach Lafkos und Milina zur Westseite des Pelion.

Auf dem Weg nach Kalamos, einem Küstendörfchen, fanden wir eine schöne, kleine Bucht. Der Wellengang war sehr niedrig. Es war ein Kiesstrand und der Streifen zwischen Wasser und Kies war mit Seegras bedeckt. Links und Rechts der Bucht ging es ein paar Höhenmeter steil bergauf, so das man nur über einen kleinen Pfad die Bucht erreichte.
Wir beschlossen am Abend, den kommenden Tag in dieser kleinen Idylle zu verbringen.
Nachdem wir uns Nudeln gekocht hatten, lasen wir aus „Raubfischer in Hellas“, dessen Handlung ja in dieser Gegend spielte, weiter. Nachdem wir noch ein wenig plauderten, schliefen wir alle schnell ein.

Das Wasser war sehr schön klar und man konnte Fische und andere Tiere beobachten. Vor allem nahmen wir aber Seeigel unter die Lupe. Ich hatte schon in der Früh einen aus dem Wasser geholt und nun schauten wir uns diese Tiere genauer an. Wenn man einen Seeigel länger auf der Hand lässt, saugt er sich mit seinen kleinen Saugnäpfen an und wenn man dann die Hand umdreht, so dass er nach unten schaut, fällt er nicht hinunter. Wir verließen am nächsten Tag die Bucht und wanderten den Eselpfad Richtung Norden.

Als wir uns Proviant für die lange Heimreise gekauft hatten, verließen wir am Abend Volos mit dem Zug und fuhren zurück nach Saloniki.
In Saloniki gelang es mir der Nacht wenige Stunden Schlaf abzugewinnen bevor wir am nächsten Morgen nach einem Kakao in den Bus nach Sofia stiegen.

Planmäßig sollten wir um 13:00 in Sofia ankommen, doch war es schon 15:00 Uhr vorbei und wir waren noch zwanzig - dreißig Kilometer von unserem Ziel entfernt und hatten somit den Anschlussbus nach Wien verpasst.
Eine nette Studentin borgte uns ihr Mobiltelefon, damit wir den Bus anrufen konnten, er solle auf uns an der Grenze warten. Wie ein Haufen Banditen sprangen wir in Sofia aus dem Bus ins nächste Taxi und meinten zum Fahrer: „To the boarder, fast, please!“ das Stück über die Grenze gingen wir zu Fuß. Und auf der anderen Seite stand er wirklich, unser Bus und wartete. Mit zwei Stunden Verspätung kamen wir schließlich in Wien an.

Da unsere Wanderung nach Zagora sehr großen Eindruck bei uns hinterlies, schrieben wir auf der Fahrt ein Lied darüber.

Gearhals (14)

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