Portugal 2014 © Copyright 2017 Als ich erwachte zu später Stund, waren die meisten schon wach und ich konnte mich auf den 2ten Ruhetag in Folge gefaßt machen, da  Rapunzel’s Rücken vom Springen noch immer im Einer war. Zum Frühstück gab es phänomenalen Milchreis, gekocht von Eggy und Nörgi,  die in letzer Zeit öfter die Rolle der Köche übernahmen. Rapunzel entschied sich mit seiner Verletzung einen Arzt aufzusuchen und trempte  nach Montalegré. Kurz darauf machten sich Eggi, Nörigi, Daniel und Paul auch auf den eg nach Montalé um sich eine Angel zu kaufen. Er  wurde noch im See geschwommen bevor ich beschloss, mich hinzulegen. Ich schlief um die 2 Stunden und als ich wieder erwach waren  alle zurückgekehrt. Nörgi und co. waren bereits am Angeln mit einer billigst Angel aus einem China-Shop. Der Rapunzel hat eine Salbe  erhalten und ein Röngten auf dem nichts zu sehen war. Wir hielten eine Brotmahlzeit und machten uns mit weißen Hemden fertig für ein Dorffest in Frades von dem der Rapunzel herausgefunden  hatte, dass es stattfand. Dort angekommen waren wir etwas irritiert, da sich das Dorffest in einem Garten einer Schule befand und sich  nur mäßig viele dort aufhielten. Wir fassten uns ein Herz und betraten das Fest. Wir wurden zwar am Anfang seltsam beäuigt, aber nach  ein paar Liedern wurde uns von netten Gästen unsere Getränke übernommen und uns wurde Fleisch angeboten. Und wie erwartet  machten sich Nörgi und Daniel gleich an ein Paar Mädchen ran, die allerdings gleich auf Abstand gingen und ihren Freund/Bruder holten.  Der restliche Abend verlief gut. Wir sangen und tanzten und aßen und tranken, schlossen Freundschaften und duellierten uns mit einer  portugisischen Gesangsgruppe. Nach so einem besonderen Abend stapften wir singend die Landstraße hinab und begaben uns zu Sack.  Kuckuck Ich wache auf, mir ist kalt. Achja, wir wollten den höchsten Punkt der Fahrt im Morgengrauen erklimmen und der Sonne beim aufgehen  zusehen. Ich schiele  nach links und rechts. Rapunzel singt ein Morgenlied, welches ich schon seit Jahren nicht mehr vernommen  hatte.   Aber trotzdem schlafen  viele Pimpfe und Knappen beinhart weiter. Glücklicher weise schürte Rapunzel das Feuer, sodass ich, zwar nicht  quitsch vergnügt, aber dennoch, aus dem Schlafsack krieche und mich in meiner muffigen Kluft vor der kalten Luft verberge.   Der erwartete wundervolle Morgen mit idealer Aussicht wurde nicht gewährleistet, stattdessen schoben sich Wolkenbänke um die Welt,  wer uns besser die Sicht rauben könnte. Nach und nach quälten sich alle aus ihren Schlafstellen, manche schnell manche mit tritten, aber wir bestiegen doch noch mit rund 30-  40m Sichtweite die letzten paar Höhenmeter. Wir singen „Eisig kalte Winde“ und siehe da, der Himmel lichtet sich ein wenig und die Sonne bricht durch, aber selbst das konnte nicht  unsere zwei Gruppenmorgenmuffel freudig stimmen. Nach einer kräftigenden Morgensuppe machten wir uns an den Abstieg. Es ging über einen schön ersichtlichen breiten Wanderweg dem  Bach entlang hinab. Dieser Weg war allerdings recht anstrengend, da ständig doppelte Faust große Steine lose herum lagen.  An der Straße angekommen sahen wir einen wunderschönen Wasserfall, der allerdings nicht nur von einigen von uns als idealer Dusch-  und Badeort angesehen wurde, sondern auch von allerlei Touristen. Kurzer hand entschlossen wir uns noch die portugisisch/spanische Grenze zu überqueren um unseren Grenzübergang zu dokumentieren  und zu besingen.  Wir bilden neue Trampgruppen um den Touristenort Gerês zu erreichen. Sind zwar nur 13km, aber wir wollen schnell voran kommen um  alle Anbindungen zu erwischen.   Pico, Myron und ich bilden eine Gruppe und nach blos 15min hält ein alter Wohn wagen. Der Besitzer ist ein Mittfierziger mit seiner  Freundin. Sie spricht überlegtes, aber sauberes Englisch. Wir machen es uns an ihrem Esstisch gemütlich und Dani und Paul werden auch  mit auf gelesen. Es stellt sich heraus, dass der Onkel des Fahrers ein Mitbegründer des Peneda Gerês ist. Dort angekommen lassen uns die Zwei am falschen Fleck raus. Das Zentrum ist gerade einmal 15 entfernt.   Nach und nach kommen alle an, lediglich Kuckuck und Gearhals lassen auf sich warten. Erst nach einer guten Stunde kreuzen die zwei auf  und wir erwischen gerade noch so den Bus. Rapunzel war noch Essen einkaufen, welches wir während der Fahrt verzehren. In Braga sahen wir uns noch eine äußerst schöne Kirche an. Der Chor inklusive Orgel war zur gänze aus Holz gearbeitet und eine Messe  wurde abgehalten. Vereinzelt beteten welche von uns für Familie, ob Dies- oder Jenseits. Nun ging es weiter nach Porto mit der  Schnellbahn. Pauls Erkrankung machte sich wieder bemerkbar. Wir liesen ihn auf einer Isomatte unter den Sitzen schlafen, bis zu viele  Leute mit fuhren.  Bevor es raus ais der Stadt ging, machten wir Lebensmittel einkäufe und Dani, Myron und ich gingen die Bustickets besorgen für Samstag.  Da geht es nämlich nach Lisabon. Wir nehmen einen Zug der uns 20 min Richtung Süden in Küstennähe bringt.   Hier fängt die große Schlafplatzsuche an. Zur erst verlassen wir Madalena und rennen noch etwas ziellos Richtung Strand. Es geht vorbei  an alten leicht verkommenen Häusern, dann kommen verwilderte Flächen gefolgt von Neubauten, Fußballplätzen und diversen Clubs.  Größer könnte die Schere nicht sein.   Schlussendlich erreichen wir das Meer und uns bietet sich ein Anblick der sich gewaschen hat. Lauter bebaute Flächen in Ufernähe, die  sich abwechseln mit Strandbars. Kurz um, blöder hätte es nicht sein können. Es ging aber doch noch verzwickter. Es zogen nämlich  Regenwolken auf, die uns nach verspäteten Abendessen/ Mitternachtsimbiss mit feinem Regen bespuckten.  Als Notquartier legten wir uns unter die Holzplanken der Wege, die am Strand entlang gingen. Ein jeder Hüllte sich in seinen Poncho und  schliefen großteils trocken ein.  Neandertaler Der Tag beginnt früh. Aber nicht nur Dani und ich sind schnell auf den Beinen, auch so mancher anderer läuft verschlafen durch den Sand  von kleinen Mücken und Gelsen geplagt.  Wir tauschen noch Material aus, lassen Dinge zurück, die die anderen nach Wien mitnehmen und machen uns raschen Schrittes auf den  Weg zurück zur Fähre. Ein junges Paar nimmt uns mit und der junge Mann, ein Bauingenieur, bringt uns zur Autobahnauffahrt nach Süden-Algarve in Setúbal. Wir  haben auf seinen Rat hin beschlossen, nicht direkt nach Madrid, sondern über den Süden zu fahren, um den Urlauberverkehr zu nutzen.  Eine Entscheidung, die sich in den kommenden Tagen als gut herausstellen wird.  Doch vorerst sieht es sehr schlecht aus. Wir gehen  einige Kilometer die Straßen, Abzweige und Knoten entlang, bis wir an der Fernstraße nach Faro stehen. Nach langem Warten und großer Müdigkeit, hält endlich unser erstes Auto, das uns raus aus der Stadt bringt. Zwei Nepalesen, die uns ein  Stück in den Süden mitnehmen. Im Auto bemerkt Dani, der noch mit dem Schreiben von Sonntag dran war, dass er noch immer das  Fahrtentagebuch bei sich hat. Selbst ich bin gerade einige Tage im Verzug und schreibe diese Zeilen zwei Tage, nachdem ich mich von  Dani verabschiedet habe, doch dazu später. In dem Kaff an der Straße gibt es viele LKWs, die hier parken, die Sonne heizt ordentlich herunter und einige Bauern der Umgebung bieten  von ihren Pick-Ups heraus Melonen an.   Dani und ich essen erstmals heute. Hier gibt es keine geeigneten Plätze und niemand hält an. Es heißt wieder an den grauen Straßen zu  maschieren. Wir gelangen an einen größeren Ort und finden einen Großsupermarkt, in dem Trinken und weitere Lebensmittel gekauft  werden. Gestärkt nach einem Essen maschieren wir wieder endlose Straßen und finden keinen guten Platz. Wir setzen an einer Auffahrt ab  und Dani geht vor, während ich versuche, die vorbeirasenden Autos zu stoppen.   Als Dani schon wieder am Weg zu mir  ist, hält ein portugisisches Paar. Gut, dass sie uns zumindest ein paar Kilometer mitnehmen können,  denn Dani hat auch keine bessere Stelle gefunden.  Die Sonne sinkt tiefer, wieder stehen wir und nichts hält an. Der rechte Arm wird langsam schwer und lustlos, da hält ein Jeep. Ein etwas  älterer Mann sagt: „Algarve?“ und unser  Traum, heute, wenn schon nicht nach Sevilla dann doch zumindest nach Faro zu kommen lebt  wieder auf. Der Herr bringt uns durch eine wunderschöne Landschaft bis zur südlichen Küste. Beim Blick in diese vorbeirauschende Landschaft  vergesse ich ganz, dass Zivilisation um sie herum existiert. Der Herr am Steuer hat sich eine Zigarette gewuzelt und ich unterhalte mich  mit ihm über Portugal und das Leben. Er ist Kunstlehrer und Designer und erzählt mir vom Frust der Menschen, die  für ihre Arbeit zu  schlecht bezahlt werden und Arbeiten annehmen müssen, die ihnen keinen guten Lebensstandard bieten. Er selbst ist aber nicht verbittert,  vielmehr ist er gelassen und scheint die Dinge zu nehmen, wie sie gerade daherkommen. Mit einer gewissen Gleichgültigkeit stellt er fest,  dass er den Glauben an das, was er lehrt, verloren hat und etwas Ärger über die Politik und die EU mischt sich dazu. Doch immer wieder  lächelt er versonnen und seine Augen blitzen dabei. Zwanzig Kilometer vor Faro lässt er uns aussteigen. Es ist Abend. Viele Autos sind nun an dieser Küstenstraße in den Nordosten unterwegs, der wir die kommenden Tage folgen wollen.  Schnell nimmt uns ein junger Portugiese mit, gerade mal 22 Jahre alt, der von unserem Vorhaben so begeistert ist, dass er uns sogar 10€  schenkt. Der Mann, der uns nach Faro bringt ist früher auch per Autostopp unterwegs gewesen in Portugal. Jetzt fragt er uns, ob wir Jesus  lieben? Wir steigen aus und finden unseren Lagerplatz über eine Gartenmauer hinweg unter einem Wassertank.  Gearhals